Naturwald im Elsenfelder und Schippacher Wald
Unser Wald in Elsenfeld ist nach heutigem Stand vorbildlich bewirtschaftet. Dafür herzlichen Dank an unseren Förster Josef Fischer. Vor allem die sog. Biotopbäume, die im ganzen Wald verteilt stehen, sind sehr wertvoll für viele Tiere und müssen auf jeden Fall erhalten werden.
Jetzt ist es an der Zeit, einen weiteren Schritt zu gehen. Ein Teil unseres Waldes wird als Naturwald ausgewiesen. Laut Bundesregierung sollten bis 2020 5% des Waldes als Naturwald ausgewiesen werden. Dieses Ziel ist bei weitem verfehlt. (Bayern gerade einmal 1,5% im Juni 2020 geplant) Auch bei uns gibt es noch keinen. Bei ca. 700ha Gemeindewald wären das immerhin 35ha. Davon sind wir mit dem jetzigen Vorschlag weit entfernt. Aber immerhin ist das ein Anfang. Der Agendabeirat hat in seiner Sitzung am 24.06.2021 den Empfehlungsbeschluss gefasst 5% unseres Waldes als Naturwald auszuweisen. Dies muss ja nicht auf einen Schlag und zusammenhängend passieren. Die jetzt vorgeschlagenen Flächen im Fuchsgrund in Elsenfeld und im Altheg in Schippach von jeweils 3ha sind immerhin ein Anfang und wichtige Trittsteine für die Natur.
Uns muss klar sein, wenn wir diese Gebiete jetzt aus der Nutzung herausnehmen, wird unsere Generation hier nicht viel von der Veränderung merken. Es dauert bestimmt 50 bis 100 Jahre, bis sich hier ein Urwald entwickelt hat. Dann werden zukünftige Generationen darüber entscheiden, ob wir richtig gehandelt haben und die Flächen vergrößern oder eben sagen “was für ein Quatsch“ und diese Flächen wieder einer Nutzung zuführen.
In der Gemeinderatssitzung am 19.Juli 2021 haben wir gerade einmal über knapp 1% unserer Waldfläche beschlossen. Daraus zu schließen, das würde die Holzknappheit bei uns noch verschärfen und wir müssten mehr importieren halten wir nicht für ein stichhaltiges Argument. Ein Großteil dieser Importe sind Tropenhölzer, Zellstoff für die Industrie und Billigmöbel. Hier hat jeder die Möglichkeit zu handeln.
Gerade diese Naturwälder haben jedoch einen hohen Nutzen für den Naturschutz. Hier dürfen die Bäume ungestört alt werden und auch in abgestorbenem Zustand im Wald bleiben. So entstehen jede Menge verschiedene Lebensräume von den seltenen und von alten Wäldern abhängige Arten. Wenn auch diese kleinen Flächen nicht unser Klima retten werden, so können wir und zukünftige Generationen sehen, wie sich der Wald in der Klimaveränderung natürlich entwickelt.
Sicherlich wird ein Mensch, der mit der Verwertung von Holz zu tun hat, mit Wehmut auf einen hiebreifen, schön gerade gewachsenen und mit Sicherheit einen hohen Preis erzielenden Baum schauen, den er nicht vermarkten darf. Aber dieser Baum wird für viele Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte, für unzählige Tierarten eine Heimat sein. Ebenso werden sich zukünftige Generationen an diesen riesigen Bäumen erfreuen und von den Erkenntnissen, wie sich der Wald in Zeiten des Klimawandels entwickelt, profitieren.
Aus diesem Grund ist es für uns absolut notwendig den Naturwald auszuweißen.